Was passiert in einer Hypnose?

Hypnose ist etwas so Grossartiges, Kraftvolles, Heilsames und Simples zugleich. Doch was geschieht überhaupt in einer Hypnose? Und was ist eine Trance?

Immer wieder höre ich diese Fragen und damit verbundene Hoffnungen und Bedenken. Was wenn einem da etwas eingetrichtert wird? Einen kritischen Blick mit zu bringen, ist sehr wichtig. Ob dies nun Psychotherapie, Physio oder Hypnose ist - in einem solchen Setting gibst du dich mit einer verletzlichen Seite hinein und es ist wichtig, dass du dich sicher fühlst. Ansonsten kann die Person, die dich begleitet noch so gut sein. Wenn du dich nicht sicher fühlst, ist es beinahe unmöglich therapeutisch zusammen etwas Gutes zu bewirken.

In meiner Praxis arbeite ich unter anderem mit Hypnose und Trancezuständen. Eine Trance ist ein sehr entspannter Zustand bei gleichzeitiger Konzentration auf einen Vorgang. Dies geschieht so natürlich wie atmen, jeden Tag von morgens bis Abends. Beim verschlafen Kaffee machen und an den schönen Abend gestern mit Freunden denken. Beim bei der Arbeit sein und im kommenden Wochenende schwelgen. Beim Film schauen. Beim Sport. Beim im Flow sein. Beim wieder und wieder an den einen Vorfall mit der Chefin denken und deshalb nicht einschlafen können.
Eine Trance ist ganz einfach eine Aufmerksamkeitsfokussierung auf eine Sache - zielführend oder problemorientiert. Dies kann willentlich herbeigeführt oder eben auch einfach so geschehen.

In einer Begleitung in meiner Praxis begleite ich hypnotisch auch oft ohne jemanden aktiv in eine Trance hinein zu führen. Kommt jemand mit einem Problem, hat es bereits einen hypnotischen Effekt, sich den gewünschten Zielzustand vorzustellen. Wir fokussieren dabei unsere Wahrnehmung auf einen neuen Zustand. Dementsprechend tauchen wir in anderes Erleben ein - wir beginnen uns anders zu fühlen, andere Möglichkeiten zu sehen, andere Fähigkeiten zu nutzen. Genauso kann es hypnotisch sein mit einem inneren Kind in Kontakt zu kommen, zu meditieren oder mit inneren Anteilen zu arbeiten (bspw. in Gestalttherapeutischen Interventionen). In Trance treten wir mit unserem Unterbewusstsein in Kontakt und können so zu neuen Lösungen, Ressourcen und Handlungsmöglichkeiten kommen. Das logische Denken, welches oftmals sehr problemfokussiert ist, muss dabei nicht ausgeschaltet werden und darf ebenfalls dabei sein.

Eine Trance, so leicht sie auch sein mag, hilft dem Unterbewusstsein in ein bestimmtes Gefühlserleben einzutauchen. Dies kann genutzt werden, um eine gewünschte Veränderung fühlbar und vorstellbar zu machen. Denn nur was in unserem Bereich des Möglichen liegt, ist es auch.

Ich arbeite, wenn ich mit einer Trance arbeite, immer mit Bildern, Suggestionen und Vorgaben der Person mir gegenüber. Ich gebe keine von mir kommenden Lösungen vor. Einerseits, weil ich davon überzeugt bin, dass jeder Mensch in sich ein tiefes Wissen trägt, dass ganz genau weiss, was es braucht. Andererseits, weil meine eigenen Vorgaben nicht viel bewirken würden.
In einer Trance bei mir bist du jederzeit ansprechbar und gestaltest den Vorgang aktiv mit. Als Hypnosetherapeutin habe ich keine Fähigkeiten, die nicht auch jede*r andere lernen könnte und ich kann auch keine Probleme einfach wegmachen.

In einer Hypnose “passiert” also weniger als von dir selbst “gemacht” wird und es ist keine Frage, ob wir hypnotisch durch unseren Alltag gehen - sondern nur wie.