Gegen laufende Nasen im Winter

Bist du oft krank im Winter? Kratzt dein Hals oder du fühlst dich einfach müde und ausgelaugt? Nicht selten höre ich, dass so ein Zustand im Winter einfach akzeptiert wird und die ständig laufende Nase zu einer ganz normalen Begleiterin der kalten Jahreszeit wird. Doch das muss nicht so sein!

Kürzlich bin ich über eine spannende Studie gestossen. In Amerika wurde mit Kranken die Wirkung von Placebos neu erforscht. Die Proband*innen mussten dafür ein Dokument unterschreiben, welches sie darüber informierte, dass sie bloss ein Placebo erhielten und kein richtiges Medikament. Sie wussten also über alles Bescheid. Erstaunlicherweise war ihr Heilungsverlauf trotzdem schneller, als derjenige, der Proband*innen, die nichts einnahmen. Zusätzlich wurden die Proband*innen im Durchschnitt schneller gesund, wenn das Placebo ihnen von einem weissen, männlichen Arzt verschrieben wurde.

Was sagt uns das? Einerseits zeigt so eine Studie ganz klar, was für einen grossen Einfluss unser innerer Zustand auf den Verlauf des gesund werdens hat. Wenn wir krank sind, hat es einen klaren Einfluss auf unsere Genesung, ob wir zusätzlich Angst und Stress empfinden oder uns sicher fühlen. Für mich ist diese Studie zudem ein klares Beispiel dafür, wie sehr wir in unserer heutigen Gesellschaft oftmals abhängig von unserem Aussen sind. Das Einnehmen der Placebos löste in den Proband*innen einen Zustand aus, der für die Genesung positiver war, als ohne jegliche Einnahme von Tabletten. Die Hilfe von Aussen, selbst wenn sie wissentlich Fake war, war nötig, um die eigene innere Kraft zu aktivieren. Die Porband*innen haben sich schlussendlich selbst geholfen, doch sie brauchten zuerst einen Anstoss vom Aussen, der das möglich machte. Dass das Placebo umso wirksamer war, wenn der Arzt weiss und männlich war, zeigt noch deutlicher, wie sehr wir uns bis in unser tiefstes Inneres von Aussen bewusst und unbewusst steuern lassen.

Seit Jahrhunderten von Jahren gibt es Rituale zur Stärkung der Selbstheilung und des Immunsystems. Heute in unserer Gesellschaft wurden sie grösstenteils von Medikamenten verdrängt. Bei Kopfweh, Übelkeit, Fieber etc. liegt es für viele gar nicht im Bereich des Möglichen, sich selbst zu behandeln. Zu schnell und selbstverständlich ist das Einnehmen von Medikamenten geworden, um sich überhaupt die Zeit für sich zu nehmen, die bei Krankheit eigentlich so wichtig wäre. Ich schliesse mich da nicht aus und gebe gern zu, dass im Alltag mit Kind und Job manchmal einfach die Zeit oder Energie fehlt, mich um mich selbst genügend zu kümmern. Auch mir retteten Tabletten schon den ein oder anderen Tag und ich sehe es manchmal als einen Luxus, den einfachen und schnellen Weg über ein Medikament nehmen zu können. Doch das eine sollte das andere doch nicht verdrängen und ein Luxus nicht zum Standart werden. Warum haben wir oftmals komplett aufgehört, uns selbst zuzutrauen, uns zu heilen? Umgekehrt wissen die meisten Menschen ja auch, dass sie sich leichter erkälten, wenn sie unter Stress leiden. Warum also sollte es nicht möglich sein, uns aus unserem Inneren heraus selbst zu heilen?

Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass ich mit dem Zustand in einer Hypnose extrem viel für meine Gesundheit tun kann. Ich meine damit nicht die Heilung von schweren Krankheiten ohne jegliche Art Hilfe von Aussen, auch wenn ich mir sicher bin, dass auch bei schweren Krankheiten das eigene Innenleben nebst medizinischer Behandlung eine enorme Kraft hat. Doch wenn ich merke, dass mir die Nase läuft, ich mich müde oder mich bereits etwas fiebrig fühle, begebe ich mich in eine Selbsthypnose und bin selbst immer wieder erstaunt darüber, wie unglaublich die Wirkung davon sein kann. Klar, auch ich werde manchmal krank und habe kein Allheilmittel gegen alles. Aber Erkältungen verschwinden schneller, Kopfweh löst sich auf, Verspannungen lösen sich. Seither ist der Winter für mich nicht mehr verbunden mit klirrender Kälte, Angst in Überfüllten Trams oder ständiger Müdigkeit. Seit da ist der Winter für mich eine Zeit der kühlen Klarheit, ein Moment des Innehalten, um auf mich und meine Mitmenschen zu achten. Eine Möglichkeit, Altes loszulassen und mich für Neues aufzuräumen.

Selbstheilung ist wieder erlernbar, denn das Wissen und die Fähigkeit dazu tragen wir alle in uns. Wir müssen nur wieder lernen mehr auf uns zu hören, Symptome früh genug zu erfühlen, sie ernst zu nehmen und mit unserem ganzen System darauf reagieren. In einer Hypnosetherapie kann ein Weg der Selbsthypnose erfahren und erlernt werden, um sich jederzeit bei Bedarf mit dieser inneren Kraft zu verbinden.

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